30. Spieltag: Borussia nach Sinsheim

Auswärtssieg?...

Wie ordnest du die drei Spiele seit deinem Comeback sportlich ein?

Omlin: Ganz nüchtern betrachtet haben wir in diesem Zeitraum zweimal verloren und ein Spiel gewonnen. Glücklicherweise haben wir noch fünf Spiele, um weitere Punkte zu holen und den Abstand auf die unteren Ränge zu vergrößern. Das haben wir in den eigenen Händen.

Am Samstag gastiert ihr nun bei der TSG Hoffenheim. Was erwartest du für eine Partie?

Omlin: Hoffenheim ist immer eine schwierige Aufgabe. In der Vergangenheit haben wir dort aber anständige Resultate erzielt – und das ist auch unser Ziel für Samstag. In der vergangenen Saison haben wir dort 4:1 gewonnen. Es war mein erster Bundesligasieg mit Borussia im dritten Spiel und nach langer Zeit der erste Auswärtssieg für die Mannschaft. Von daher fahre ich mit einem guten Gefühl nach Sinsheim. Ich hoffe, dass es genauso ausgeht wie beim letzten Mal, als ich da war.

Diesmal liegt der letzte Auswärtssieg nicht so weit zurück. Vor zwei Wochen gab es einen 3:1-Erfolg in Wolfsburg. Inwiefern kann euch dieser Sieg Rückenwind geben für die Aufgabe bei der TSG?

Omlin: Ich glaube schon, dass uns dieser Sieg Rückenwind geben kann. Wir wissen, dass wir auswärts gewinnen können, das ist immer ein gutes Zeichen. Daran wollen wir in Hoffenheim anknüpfen.

…den kommenden Gegner: Die Hoffenheimer haben zuhause schon sehr gute Spiele gezeigt. Sie haben technisch gute sowie variable Leute in ihren Reihen und spielen guten Offensivfußball. Wir wissen aber auch, dass sie in einigen Partien nicht die gewünschten Leistungen gezeigt und das eine oder andere Gegentor mehr bekommen haben.

…die Ausrichtung für die letzten fünf Saisonspiele: Ich erwarte eine Mannschaft, die kompetitiv auf dem Platz steht, die defensiv diszipliniert auftritt und nach Möglichkeit mutig nach vorne spielt. Die zurückliegenden beiden Partien haben die Marschrichtung gezeigt. Als Mannschaft wollen wir weiter mit diesem Spirit auftreten und uns Spiel für Spiel steigern. Wir müssen jedoch sauberer in den Entscheidungen sein und weniger technische Fehler im Umschaltspiel machen.

…seine Erwartungen an das kommende Match: Zuletzt haben wir defensiv weniger zugelassen – und das ist positiv. Wir dürfen deswegen jedoch nicht vernachlässigen, mutig nach vorne zu spielen. Ich erhoffe mir mehr Kontrolle ohne Ball und dass wir unserem Gegner keine Räume anbieten, damit dieser nicht schnell vertikal spielen kann. Im Spiel mit Ball müssen wir einen guten Mix finden. Wir brauchen gewisse Ruhephasen, aber wenn sich Räume ergeben, möchten wir auch schnell nach vorne spielen.  

…die Rolle von Marvin Friedrich: Vor allem in Wolfsburg hat Marvin sehr solide gespielt. Gegen Dortmund war er Teil einer Abwehr, die defensiv nur sehr wenig zugelassen hat. Wir haben eng und kompakt verteidigt, das kommt Marvin entgegen. Zudem bringt er Aggressivität im Zweikampf, Robustheit, Kopfballstärke und einen sauberen Pass ein.

Perfomance-Künstler: Die TSG Hoffenheim ist in dieser Saison sehr abschlussstark. Die Kraichgauer haben in der bisherigen Bundesliga-Spielzeit bereits 49 Tore erzielt, was nicht unbedingt zu erwarten war, da ihr gemessener xGoals-Wert bei 46,6 liegt. Dafür dürfte ihre effektive Verwertung der Großchancen ein Grund sein. Mit einer Quote von 53,7 Prozent bei verwerteten Top-Möglichkeiten befindet sich die TSG im internen Liga-Ranking auf Platz vier. Borussia liegt hier mit 58,5 Prozent auf Rang eins.

Tore aus der Distanz und nach Kontern: Immer wieder versuchen es die Hoffenheimer von außerhalb des Strafraums. Nur drei Bundesligisten waren aus der Distanz erfolgreicher als die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo (7 Tore). Ihre zweite Stärke ist das Umschaltspiel. Mit 41 Torabschlüssen nach Kontersituationen haben sie die viertmeisten Schüsse nach Umschaltmomenten. Daraus resultierten neun Treffer, nur vier Teams trafen häufiger nach Kontern.

Laufstark und wenig Handspiele: Die Kraichgauer zählen zu einer der laufstärksten Mannschaften der Bundesliga. Im Schnitt spulen sie 119,7 Kilometer pro Partie ab. Nur zwei Bundesliga-Teams legen eine größere Strecke in einem Spiel zurück. Hinzu kommt, dass die Hoffenheimer auch ihrer Sportart treu bleiben und die viertwenigsten Handspiele im deutschen Oberhaus verzeichnen (10).

Kein Durchkommen: Besonders stabil ist die TSG-Abwehr bei gegnerischen Weitschüssen. Erst dreimal konnte Keeper Oliver Baumann von außerhalb des Sechzehners bezwungen werden (3. Platz im Bundesliga-Ranking). Dabei hilft dem Hoffenheimer Schlussmann häufiger mal das Aluminium. Gegen keinen anderen Bundesligisten scheiterten die Gegner so oft an Latte und Pfosten wie gegen Hoffenheim (18).

Personal: Verletzungsbedingt muss Matarazzo aufMergim Berisha und Marco John verzichten. Beide Spieler befinden sich nach Kreuzbandrissen noch in der Rehabilitation.

Mögliche Startelf: Baumann – Grillitsch, Kabak, Drexler – Kaderabek, Prömel, Stach, Geiger, Bülter – Beier, Kramaric

BILANZ zwischen der TSG und Borussia

Borussia und die TSG treffen am Samstag zum 32. Mal in der Bundesliga aufeinander. Borussia entschied elf, Hoffenheim neun Duelle für sich. Zudem gab es elf Unentschieden.
Borussia gewann die vergangenen vier Bundesligapartien gegen Hoffenheim – eine solche Siegesserie haben die Fohlen aktuell gegen keine andere Mannschaft vorzuweisen.
Sinsheim war in den vergangenen Jahren meist ein gutes Pflaster für Mönchengladbach, das von den jüngsten sechs Gastspielen bei den Kraichgauern nur eines verlor (im April 2021 mit 2:3, ansonsten drei Siege und zwei Remis).

STATISTIK

Mit dem jüngsten 3:1-Erfolg in Wolfsburg beendete die FohlenElf eine Negativserie von zehn sieglosen Auswärtsspielen in Folge (vier Remis, sechs Niederlagen).
Borussias zwölf Saisontore nach Ecken wurden in den vergangenen 30 Jahren (seit der Datenerfassung im Jahr 1993) nie übertroffen – es winkt also ein neuer Rekord im Statistik-Zeitalter.
Robin Hack bestritt in der Saison 2017/18 seine ersten drei Bundesligaspiele für Hoffenheim (ein Tor) – im Jahr 2024 ist er Mönchengladbachs erfolgreichster Torschütze (fünf Treffer).
Borussias Top-Torschütze Alassane Plea (sieben Saisontore) erzielte in seiner Bundesliga-Karriere nur gegen Bochum mehr Tore (fünf) als gegen die TSG (vier).
Hoffenheim verlor vier der vergangenen fünf Bundesligaspiele, darf angesichts von nur drei Punkten Rückstand auf Platz sieben aber weiterhin von einer Europacup-Teilnahme träumen.
Die TSG wartet seit 24 Bundesligapartien auf ein Zu-Null – das ist eingestellter Vereinsnegativrekord und aktuell die längste derartige Serie aller Bundesligisten.

SCHIEDSRICHTER

Schiedsrichter Sören Storks wird die Partie leiten. Ihm assistieren an den Linien Thorben Siewer und Philipp Hüwe. Als Vierter Offizieller ist Benjamin Brand im Einsatz. Video-Schiedsrichter sind Guido Winkmann und Christian Fischer.
WETTER

Am Samstagnachmittag werden in Sinsheim recht kühle Temperaturen um 9 Grad erwartet. Dazu soll es bewölkt und weitgehend windstill sein. Es könnten dabei leichte Regenschauer auftreten.

2x das Spiel gedreht und doch verloren. Typisch Gladbach!

Ich fasse es nicht...